Erklärungen zu den Blättern des Kalenders 2007.
Kalender 2007: Augen - Ansichten ausgewählter Tiere
Alpensalamander (Salamandra atra), Mauthner Klamm, Österreich.
Merkmale: auffällig geripptes Aussehen, komplett schwarz glänzend
Lebensraum: Höhenlagen zwischen 700 und 3000 m. Nachtaktiv
von Gewässern unabhängig, lebendgebärend.
Gefährdung: Sehr selten im deutschen Alpenraum, Rote Liste
Teichmolch (Triturus vulgaris): Augen eines Jungtiers, Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: Oberseite bräunlich, Bauch oragne bis gelblich
Lebensraum: in allen Süßgewässern Deutschlands
Gefährdung: steht wie alle Amphibien unter Naturschutz
Eintagsfliege (Baetis sp.): Augen einer jungen Larve, Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: bis 9 mm lang, 7 Kiemenpaare, Augen seitlich
Lebensraum: in allen Süßgewässern Deutschlands,
17 Arten in Europa, sehr häufig, verträgt belastete Gewässer.
Linsenkrebs (Chydorus sphaericus), Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: Oberseite bräunlich, Bauch oragne bis gelblich
0,2 bis 0,5 mm Länge, häufigster Wasserfloh.
Lebensraum: mit 7 Arten in allen stehenden Süßgewässern Deutschlands.
Aufnahme: 100-fache Vergrößerung im Durchlicht, Hund Mikroskop.
Es sind zwei Pantoffeltierchen (Paramecium sp.)
in der unteren Bildhälfte zu sehen.
Königslibelle (Anax sp.): Augen einer Larve, Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: grünlich, bis 6 cm lang, ein- bis zweijährige Entwicklung,
nur 3 Hinterleibssegmente mit Stacheln,
größte mitteleuropäische Libelle.
Lebensraum: Pflanzenreiche Teiche und Seen
Gefährdung: alle Libellen und ihre Larven stehen unter Naturschutz
J a n
F e b
M r z
A p r
M a i
J u n
Binsenjungfer (Lestes sp.): Augen einer Larve, Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: braun-grünlich, bis 2 cm lang, einjährige Entwicklung,
nur 3 Hinterleibssegmente mit Stacheln,
größte mitteleuropäische Libelle.
Lebensraum: stehende und langsam fließende Gewässer aller Art
Gefährdung: alle Libellen und ihre Larven stehen unter Naturschutz
J u l
Rückenschwimmer (Notonecta sp), Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: bis 16 mm lang, kielartiger Rücken zeigt nach unten.
vorzügliche Flieger; Stich schmerzhaft, sehr häufig.
Lebensraum: oberste Wasserschichten stehender Süßgewässer
A u g
Schlammschnecke (Radix ovata): Punktaugen. Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: Gehäuse 10 bis 30 mm hoch mit 4 bis 5 Umgängen,
dünnwandige Schale, sehr formvariabel. Häufig.
Lebensraum: nahezu alle Gewässertypen, Ubiquist, auch Brackwasser
Stoßwasserläufer (Velia caprai), Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: bis 7 mm lang, Bauchseite orangebelb, meist flügellos, Häufig.
Lebensraum: Bäche im geschützen Uferbereich,
überwintert an Land, wenn Wasserfläche zugefroren.
S e p
Plattköpfchen (Simocephalus vetulus), Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: 2 bis 3 mm großer Wasserfloh (Cladocera), schwimmt schnell,
oft mit dem Rücken nach unten, meist nicht hüpfend
Lebensraum: Ufergürtel pflanzenreicher Gewässer
Aufnahme: 40-fache Vergrößerung im Auflicht; Hund Mikroskop
O k t
N o v
Teichläufer (Hydrometra stagnorumL.): Komplexaugen. Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: 9 bis 12 mm lange Waserwanze, 2 Genrationen pro Jahr
Lebensraum: stehende bis langsam fließende Süßgewässer.
D e z
Kugelschwimmer (Hyphydrus ovatus L.): Komplexaugen. Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: bis 5 mm lang, sehr häufig, Körper fast kugelig gewölbt, am Hinterende
stets mit einer kleinen Luftblase, rostrot, Deckflügel dunkler.
Lebensraum: stehende und Randzone fließender Gewässert, auch Brackwasser
Rückenschwimmer (Notonecta sp.): Hinterleibsende. Wartbergpark, Stuttgart.
Merkmale: bis 16 mm lang, kielartiger Rücken zeigt nach unten.
vorzügliche Flieger; Stich schmerzhaft, sehr häufig.
Lebensraum: oberste Wasserschichten stehender Süßgewässer
Bildausschnitt: Mit den im Bild zu sehenden Haaren am Hinterleibsende hält der Rückenschwimmer Luft an seinem Bauch fest, die er bei Tauchgängen als Atemvorrat mitnimmt.
Die Bilder sind während der Seminarreihe „Mit Kindern Bach und Fluss erleben“ an der Akademie für Natur- und Umweltschutz beim
Umweltministerium Baden-Württemberg entstanden. Für die Überlassung der dafür verwendeten optischen Geräte und Sammelutensilien danke ich besonders Herrn Claus-Peter Hutter und Frau Karin Blessing.
Soweit nicht anders vermerkt sind
die Bilder mit einem Carl Zeiss Zoom-Binokular und einer Olympus mju 300 digital mit entsprechendem Adapter entstanden. Alle Tiere konnten nach erfolgreicher Fotografie wieder in ihren Lebensraum entlassen werden.
Nicht nur die Natur ferner Länder hat Faszinierendes zu bieten. Direkt vor unserer Haustüre kann man in eine wunderbare Unterwasserwelt unserer Gewässer eintauchen. Dem normalen Betrachter bleiben dabei jedoch aufgrund der Kleinheit vieler Lebewesen viele Schönheiten verborgen. Dieser Kalender soll einen Einblick in den Mikrokosmos unserer Gewässer geben mit dem Anstoß, sich bei dem nächsten Spaziergang einen Tümpel oder ein Bach mal genauer anzuschauen. Was versteckt sich unter dem Stein? Was krabbelt da die Wasserlilie entlang?
Empfohlene Literatur:
· Ludwig, H.W. (2003): Tiere und Pflanzen unserer Gewässer. BLV-Verlag, München
· Engelhardt, W (2003) Was lebt in Tümpel, Bach und Weiher? 15. Auflage, Frankh-Kosmos-Verlag, Stuttgart.
· Hutter, C.P., G. Thielcke, C.P. Herrn & R.L. Schreiber (1991): Rettet die Frösche. Verlag K. Thienemann, Stuttgart.
Markus Keller, im Dezember 2006