Nahrungskette in einem gesunden Gewässer

In einem ausgeglichenen Gewässer halten sich die „Akteure“ die Waage. Die Gesamtheit der Wasserpflanzen und ein Großteil des Phytoplanktons ernähren sich von im Wasser gelösten Nährstoffen und bauen ihre Biomasse mit Hilfe des Sonnenlichts auf. Deren Konsumenten sind das Zooplankton und Friedfische. Weiterhin folgen in der Nahrungskette  Raubfische und deren Feinde. (Selbstverständlich gibt es in der Nahrungskette viele Überkreuzungen, die aufgrund der Übersichtlichkeit hier jedoch weggelassen wurden.)

Der Natur auf der Spur: Faszination Wasser erleben. © Markus Keller, 2006.

Schematische Nahrungskette eines gesunden Gewässers:

 Unter Phytoplankton versteht man die Gesamtheit der im Wasser schwebenden Algen.

 Das Zooplankton umfasst alle Wassertiere, die nicht selbstständig gegen eine Wasserströmung schwimmen können.

Was passiert, wenn ein See „umkippt“?

Dabei wird massiv das Gleichgewicht der Nahrungskette gestört. Durch erhöhten Nährstoffeintrag (etwa durch starke Düngung der angrenzenden Felder) und hohe Sonnenstrahlung (Seen kippen bevorzugt im Hochsommer um!) findet verstärktes Wachstum  des Phytoplanktons und der Wasserpflanzen im See statt. Die Temperatur des Wassers steigt an, der Sauerstoffgehalt sinkt. Abgestorbene Pflanzenteile werden unter Sauerstoffverbrauch vermehrt zersetzt, es kommt dadurch zum akuten Sauerstoffmangel. Fische ersticken und ein Massensterben der Fisch- und Zooplankton-Population im See ist die Folge. Dem Phytoplankton fehlt somit der Fraßfeind und das anfängliche Gleichgewicht des Sees gerät völlig aus den Fugen.

Gegen die Überdüngung von Seen können auch Kinder etwas tun: Enten und Schwäne braucht man nicht mit Brot füttern! Sie finden genug Futter im See. Oft sinkt überschüssiges Brot auf den Seegrund und führt unweigerlich zu dessen Überdüngung. Darüber hinaus ist es für Wasservögel nicht sehr gesund.